Zukünftige Revisionen: Wie sich der AI Act weiterentwickeln könnte
Der EU AI Act ist kein statisches Regelwerk. Technologische Entwicklungen, neue Risiken und internationale Kooperationen könnten Anpassungen notwendig machen. Wie könnte sich der Rechtsrahmen für KI in Zukunft ändern, um weiterhin relevant, effektiv und innovationsfreundlich zu bleiben?
Dynamik, Internationalität und technologische Fortschritte
Mögliche Revisionen könnten das Risikokonzept verfeinern oder neue KI-Anwendungsbereiche einbeziehen. Auch engere Abstimmungen mit internationalen Standards, etwa den NIST-Richtlinien in den USA, sind denkbar. Denn die Europäische Kommission und das Europäische Parlament werden regelmäßige Evaluierungen vornehmen, um sicherzustellen, dass der AI Act mit technologischen Sprüngen Schritt hält, z. B.:
- Integration von Umweltkriterien, wie Energieeffizienz und CO₂-Reduktion, um Nachhaltigkeit zu fördern
- Anpassung an neue Technologien wie generative KI oder Quanten-KI durch flexiblere Risikoklassifizierungen
- Stärkere ethische und soziale Anforderungen, etwa durch den Schutz von Menschenrechten und die Förderung inklusiver KI.
- Unterstützung von Innovation und KMUs durch vereinfachte Prüfverfahren und gezielte Förderprogramme.
- Harmonisierte internationale Standards, schärfere Sanktionen sowie automatisierte Audits können in Zukunft die Durchsetzung verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer KI nachhaltig stärken.
Künftige KI-Generationen sicher gestalten
Die Weiterentwicklung des AI Act ist unausweichlich. Durch ständige Evaluierung und Anpassung kann die EU sicherstellen, dass ihr Rechtsrahmen stets auf der Höhe der Zeit bleibt – und damit auch künftige KI-Generationen sicher, fair und vertrauenswürdig gestaltet werden.

Kemal Webersohn, Geschäftsführer
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