50 Mio. EURO Bußgeld gegen H&M

Geschrieben von Jan Steinbach, veröffentlicht am 06.11.2020

Der Datenschutz im Arbeitsverhältnis ist nicht nur eine rechtliche Pflicht für Unternehmen, sondern auch außerordentlich wichtig für das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dieses Vertrauen dürfte der Moderiese Hennes & Mauritz (H&M) mit einem Datenschutzverstoß, der ein Bußgeld iHv. 50 Millionen Euro zur Folge hatte, nachhaltig aufs Spiel gesetzt haben.

Was war passiert?

Der Konzern hatte seit 2014 umfangreiche und v.a. sehr private Informationen über Mitarbeiter in einem Servicecenter in Nürnberg gesammelt. Dies geschah durch umfangreiche Abhörmaßnahmen der Mitarbeiter, die unter anderem private Lebensumstände wie familiäre Probleme oder religiöse Bekenntnisse, aber auch Gesundheitsdaten der Mitarbeiter zu Kenntnis brachten. Diese Informationen wurden durch H&M nicht nur erhoben, sondern auch digital gespeichert und unter Führungskräften verbreitet.

Fazit

Das höchste in Deutschland bisher ausgesprochene Bußgeld im Rahmen einer Datenschutzverletzung und das immerhin zweithöchste in Europa wurde mit der abschreckenden Wirkung gegenüber anderen Unternehmen begründet, die eventuell den Beschäftigtendatenschutz verletzten. Es bleibt abzuwarten, ob auch Einzelpersonen rechtlich zur Verantwortung gezogen werden.