Strafen und Sanktionen: Welche Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung des EU AI Act?
Der EU AI Act sieht empfindliche Strafen vor, um Verstöße gegen die neuen Richtlinien effektiv zu ahnden. Unternehmen, die strenge Vorgaben ignorieren, riskieren hohe Bußgelder, Reputationsschäden und sogar Marktausschlüsse. Doch welche Sanktionen sind konkret vorgesehen und wie können sich Anbieter schützen?
Hohe Bußgelder und Marktausschlüsse
Ähnlich wie bei der DSGVO drohen beim AI Act Geldstrafen in Millionenhöhe, je nach Schwere und Art des Verstoßes. Besonders hochriskante KI-Systeme stehen im Fokus der Aufsichtsbehörden, um Verbraucher und Bürgerinnen zu schützen. Informationen zu den geplanten Sanktionsmechanismen finden sich auf den Seiten der Europäischen Kommission und im Legislative-Train des Europäischen Parlaments.
Unternehmen, die wiederholt oder vorsätzlich gegen die Regeln verstoßen, riskieren sogar ein komplettes Verkaufsverbot bestimmter KI-Anwendungen innerhalb der EU. Dies kann existenzbedrohende Folgen haben. Um dies zu vermeiden, sollten Anbieter frühzeitig in Compliance investieren, interne Prozesse anpassen, Schulungen durchführen und auf zertifizierte Prüfungen setzen.
Im Überblick
Verstoß
Mögliche Sanktion
Nichteinhaltung von Dokumentation
Hohe Bußgelder
Fehlende Bias-Tests
Verwarnungen, Geldstrafen
Ignorieren von Sicherheitsmängeln
Marktverbot, Produkt-Rücknahme
Empfehlung: Frühzeitig Compliance-Maßnahmen umsetzen
Wer die Vorgaben des AI Act missachtet, setzt Marktchancen und Reputation aufs Spiel. Frühzeitige Compliance-Maßnahmen sind demnach rechtlich gesehen nicht nur notwendig, sondern auch eine strategische Vorsorge. Denn das Risiko, Sanktionen zu erhalten, ist effektiv minimiert, wenn Unternehmen die neuen Richtlinien einhalten.

Kemal Webersohn, Geschäftsführer