Rekordbußgeld gegen WhatsApp

Geschrieben von Jan Steinbach, veröffentlicht am 03.09.2021

Der Data Protection Commissioner – kurz: DPC – ist Leiter der nationalen Datenschutzbehörde in Irland. Nun wurde bekannt, dass dieser eine Geldbuße in Höhe von 225 Millionen Euro gegen die Facebook-Tochter WhatsApp Inc. Verhängte. Dies macht lediglich 0,08 % des Jahresumsatzes des Unternehmens aus. Dennoch ist es nach der 746 Millionen Euro hohen Geldstrafe gegen Amazon die höchste je verhängte Geldbuße im Rahmen der DSGVO.

Gegenstand des Vorwurfs ist die fehlende Transparenz des Anbieters im Zusammenhang mit der Weitergabe persönlicher Daten. Neben der verhängten Geldbuße wurde das Unternehmen angewiesen, seine Datenverarbeitungsvorgänge zu ändern und mit der DSGVO zu vereinbaren.

Trotz vermehrt auftretender Kritiken an WhatsApp in den letzten Jahren und dem Aufkommen einiger Alternativen, wurde die App laut eigenen Angaben im Jahr 2020 von 2 Milliarden Nutzern zur Kommunikation verwendet, die von Datenschutzverstößen durch die App betroffen sind. Dass das US-amerikanische Unternehmen überhaupt von europäischen Geldbußen betroffen ist, ergibt sich aus Art. 3 Abs. 2 lit. a) DSGVO: Hiernach findet die DSGVO auch Anwendung auf ausländische Unternehmen, die ihre Waren oder Dienstleistungen an betroffene Personen in der Union anbieten.

WhatsApp kündigte bereits an, gegen die, nach eigenen Angaben „vollkommen unangemessene“, Buße Berufung einzulegen. Damit bleibt abzuwarten, wie sich die rechtskräftige Entscheidung darstellen wird und ob WhatsApp die aufgezeigten Mängel beseitigen wird.