Ist DeepSeek doch rechtswidrig?
Geschrieben von Miriam Harringer, veröffentlicht am 11.07.2025Bereits seit dem Tag der Veröffentlichung von DeepSeek gab es Bedenken rund um das Thema Datenschutz bei der KI aus China.
Jetzt soll DeepSeek sogar aus den Stores von Apple und Google entfernt werden, das verkündete zumindest die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit. Der Grund: DeepSeek ist laut Meike Kamp doch rechtswidrig.
Sie sieht einen Verstoß gegen das europäische Datenschutzrecht (DSGVO). Denn DeepSeek soll personenbezogene Daten der Nutzerinnen und Nutzer rechtswidrig speichern und nach China übermitteln. Einen sogenannten Angemessenheitsbeschluss der EU-Kommission, also die Anerkennung der Datenschutzmaßnahmen in einem Land außerhalb der EU, gibt es für China nicht.
Im Gegenteil: Die Tagesschau berichtete erst kürzlich, dass chinesische Behörden im Zweifel unbegrenzte Zugriffsrechte auf personenbezogene Daten europäischer Bürgerinnen und Bürger hätten.
Jetzt bleibt abzuwarten, wie Apple und Google reagieren. Denn deutsche Datenschutzbehörden können die US-Tech-Giganten nicht zwingen, DeepSeek aus ihren App-Shops zu entfernen.
Deutschland ist nicht das einzige Land mit starken Bedenken in Richtung DeepSeek. Auch andere Länder wie etwa Italien prüfen derzeit Datenschutzverstöße. Südkorea hat die App sogar bereits aus den App-Stores entfernen lassen.
Miriam Harringer,
Medien- und Kulturmanagerin sowie langjährige Redakteurin.
Auf unserem Blog schreibt sie Artikel für die Themenbereiche Datenschutz, Informationssicherheit und Künstliche Intelligenz.
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