Photo: PhotoGranary - stock.adobe.com

Compliance-Checkliste zum EU AI Act: So bereiten Sie sich vor

Die Einhaltung der Vorgaben des EU AI Act ist für viele Unternehmen und Entwickler eine neue Herausforderung. Eine strukturierte Vorgehensweise hilft, Stolpersteine zu vermeiden. Nachfolgend eine beispielhafte Checkliste, um die Compliance vorzubereiten.

Vertiefende Informationen finden Sie auf den Seiten der Europäischen Kommission sowie beim Europäischen Parlament.

  1. Risikobewertung:
    Ermitteln Sie, in welche Risikokategorie Ihr KI-System fällt. Hochriskante Bereiche (z. B. Medizin, kritische Infrastrukturen, Finanzwesen) erfordern besonders strenge Kontrollen. Je nach Einstufung gelten unterschiedliche Anforderungen.
  2. Dokumentation & Transparenz:
    Legen Sie ausführliche Unterlagen über Datensätze, Algorithmen und Modelle an. Diese Dokumentation sollte so klar und verständlich wie möglich sein, um Prüfungen zu erleichtern und das Vertrauen von Kunden sowie Behörden zu stärken.
  3. Bias-Tests & Datenqualität:
    Überprüfen Sie Ihre Trainingsdaten auf Verzerrungen und Diskriminierung. Nutzen Sie Tools zur Bias-Erkennung, führen Sie regelmäßige Qualitätstests durch und etablieren Sie Prozesse, um ungleiche Behandlungen frühzeitig zu beheben.
  4. Sicherheitsmaßnahmen:
    Schützen Sie Ihr System vor Manipulationen, Cyberangriffen und Datenlecks. Robuste Sicherheitskonzepte sind essenziell, um rechtlichen Vorgaben und Kundenerwartungen gleichermaßen gerecht zu werden.
  5. Konformitätsbewertung & Zertifizierung:
    Informieren Sie sich über unabhängige Konformitätsbewertungsstellen, planen Sie Zertifizierungen ein und schaffen Sie interne Strukturen, um den Prozess effizient abzuwickeln.
  6. Team-Schulungen & Prozesse:
    Sensibilisieren Sie Ihr Personal für die neuen Anforderungen. Schulungen, Leitfäden und interne Richtlinien stellen sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, wie sie zur Compliance beitragen.
  7. Bestellung einer KI-beauftragten Person:
    Benennen Sie eine verantwortliche Person (KI-Beauftragte), die als zentrale Schnittstelle fungiert. Diese Person koordiniert interne Compliance-Prozesse, überwacht die Einhaltung der Vorschriften, kommuniziert mit Zertifizierern sowie Behörden und berät Geschäftsführung und Entwicklungsteams zu strategischen Fragen im Kontext des AI Act.

Wer diese Checkliste befolgt, schafft die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung des EU AI Act. Langfristig zahlt sich diese Mühe aus, da konforme KI-Systeme nicht nur rechtssicher, sondern auch vertrauenswürdig und marktfähig sind.